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Wiesbadener Schachverein
Spielabende jeden Dienstag
ab 19.30 Uhr im Vereinsheim
am Biebricher Schlosspark.
Jugendtraining 18.00 - 19.00 Uhr
Schlosspark-Open
Oberliga 6. + 7. Runde
Direkte Verfolger bringen Spannung —
Wechselbad der Gefühle
Frank Mayer
Dieses Wochenende fand die 6. und 7. Runde der Oberliga Ost B in Hofheim statt. Wir hatten mit Hofheim II und Heusenstamm zwei direkte Verfolger als Gegner, so dass mit einem knappen Ausgang gerechnet werden musste.
1. IM-Norm für Christian Gloeckler
Vom 10. bis zum 15. Februar fand in Wachtebeke, Belgien, ein stark besetztes internationales IM-Turnier statt.
Unsere beiden Jugendspieler Christian und Daniel nahmen daran teil, um sich mit starken Gegnern zu messen - ELO-Schnitt über 2.300. Christian wurde mit 6,5 aus 9 Punkten alleiniger Zweiter und erspielte eine Leistung von 2480 ELO. Damit hat er seine erste IM-Norm erzielt.
Gratulation vom Verein und weiter so !
Oberliga 4. + 5. Runde
Viele Ostereier und doch nicht genug?
Frank MayerAm Wochenende stand Zuhause die vierte und fünfte Runde in dieser Oberliga-Saison an. Unsere Gegner waren Bad Homburg und Oberursel , letztere unsere nächsten Verfolger im Titelrennen.
Wir konnten erstmals seit zwanzig Jahren mit der kompletten Stammmannschaft antreten!! Diese Information verdanke ich unserer "treibenden Kraft" Uli, der dies in mühevoller Kleinarbeit ermittelt hat.
Über den Samstag-Kampf gegen Bad Homburg gibt es nicht viel zu berichten. Bad Homburg hatte wohl einen rabenschwarzen Tag erwischt und ging 7:1 unter. Anscheinend ist Wiesbaden so etwas wie ein Angstgegner, da sie ihre höchste und zweithöchste Niederlage gegen uns erlitten haben. Dies berichtet zumindest ihre Homepage.
Sehr spannend verlief allerdings der Sonntag. Im Web schreibt Oberursel, dass zurzeit das Spielen gegen uns bedeutet, viele "Ostereier" - sprich Nullen - ins Körbchen gelegt zu bekommen. Bisher war das zwar so, gegen die spielstarken Oberurseler rechneten wir allerdings eher mit einem Unentschieden.
Daniel Ochs gewinnt Weihnachtsblitz
Mit 18 Teilnehmern war unser diesjähriges Weihnachtsblitzturnier gut besucht, wenn auch geringfügig schwächer als letztes Jahr. Aber das Schöne vorweg, auch dieses Jahr waren mehr als die Hälfte der Teilnehmer Gäste aus umliegenden, oder gar fernen Vereinen. Und von Zurückhaltung der Gäste war keine Spur zu sehen, im Gegenteil:
um den Turniersieg und den reichlich und hochwertig gefüllten Präsentkorb gab es einen erbitterten Dreikampf zwischen den Schachfreunden Wolf und Nesay (beides Gäste) sowie Daniel Ochs.
Oberliga 2. + 3. Runde
Der Alte Mann und das Mehr
Ulrich NehmertEs sah so gut aus fürs WE. Eingeplant waren für die 2 Runden sämtliche Stammspieler, und eigentlich hatten alle zugesagt. Aber dann schlug am Freitag Corona zu und Samuel, Jens und die befragten Ersatzspieler Maja und wohl Joachim konnten befallen nicht spielen. Weitere Spitzenkräfte wie Bruna, Maxim, Michael und Ronald standen wegen privater Verabredungen so kurzfristig auch nicht bereit und so blieben als Ersatz nur die halbkranken und wegen des plötzlichen Einsatzes zusätzlich verschnupften Holger und ich zur Verfügung, was uns die Stammmannschaft am Spieltag beinahe mit einem fröhlichen "Hallo" dankte.
Neu in der 1ten Mannschaft spielten Christian Glöckler und Anwesh Upadhyaja. Ihnen Beiden ein herzliches Willkommen.
Willkommen - Startseite
Willkommen beim Wiesbadener Schachverein 1885
Wir sind ein traditionsreicher Schachverein, deutschlandweit einer der ältesten. Zeitgemäß aufgestellt, bietet der WSV 3 Turniermannschaften von der Oberliga über die Landesklasse bis Bezirksoberliga auf! Unsere aktiven Kinder und Jugendlichen sind je nach Spielstärke in die Mannschaften integriert, ebenso die Ü-60-Spieler.
Vereinsangebote: regelmäßige Spielabende im eigenen Vereinsheim, Jugendtraining, Schnellschachturniere, GM-Training, Schlosspark-Open Turnier, Weihnachtsblitzturnier.
Spielabende finden jeden Dienstag ab 19.30 Uhr im Vereinsheim am Biebricher Schlosspark statt derzeit G3-Regel für Erwachsene.
Nachgefragt
WK-Redakteur zu Gast beim 2. Vorsitzenden Lothar Dyck
Lothar Dyck ist fasziniert und begeistert vom Schachspiel. So sehr, dass er seine Freude gerne teilt - im Wiesbadener Schachverein 1885 und in diversen Grundschulen, wo er privat Schachunterricht gibt.
Von Patrick Rupp
Wenn man mit Lothar Dyck über das Schachspiel redet, glänzen seine Augen. Die Worte sprudeln wie ein Wasserfall aus ihm heraus. „Mein Vater hat es mir damals beigebracht. Mit elf Jahren habe ich die Schach- Rätsel in der Zeitung gelöst. Der Name der Person, die das Rätsel gelöst hatte, wurde dann veröffentlicht“, erinnert sich der heute 74-Jährige. Das Brettspiel fasziniert ihn bis heute: die Geschichte, der Geist, das Wesen und nicht zuletzt die gesellschaftliche Bedeutung des Schachs. Darüber könnte man sich über Stunden mit ihm unterhalten.
Wichtiges auf fünf Seiten
Irgendwann kam der Nordenstadter auf die Idee, dass er diese Begeisterung mit anderen Menschen teilen müsste. „Ich staune immer wieder, wenn ich mich mit dem Spiel auseinandersetze. Meine Hoffnung ist, dass es anderen auch so geht“, erzählt Dyck, der vor seiner Pension Polizeibeamter war.
Er schnappte sich ein altes Schachlexikon, das er 1998 auf einem Flohmarkt ergattert hatte. Nachdem die Staubflusen entfernt waren, begann er die Lektüre des Wälzers. Über tausend Seiten über das Schachspielen, das wäre selbst ihm zu viel, dachte sich Dyck und fasste das Wichtigste auf fünf Seiten zusammen. Dazu nutzte er weitere zehn Bücher, deren Inhalte ihn vor allem mit der einzigartigen Schach-Rhetorik begeisterten. „Ein kleiner Streifzug durch die Schachwelt“ nennt er sein Werk, das sich nur bei ihm auf dem Computer befindet. Neben der Historie des Spiels zeigt Dyck darin anhand vieler Zitate, welche Bedeutung Schach erzielen kann.
Der französisch-amerikanische Maler Marcel Duchamp bezeichnete das Schachspiel etwa als „fast zu schwierig für die Beschränktheit des menschlichen Geistes“. Die Vergleiche, die Künstler und Philosophen anstellen, sind oft sehr treffend, sagt Dyck. Im Wesentlichen gehe es darum, so auch ein zentraler Satz seines Streifzugs durch die Schachwelt, „die uralte Spannung zwischen Geist und Materie, Kontrolle und Freiheit, Beherrschung und Liebe immer neu auszutragen“. Diese Spannung gebe es bei jedem Spieler. Natürlich ist Dyck nicht nur ein Schachschreiber, sondern auch ein Schachspieler. Bescheiden sagt er: „Ich spiele sehr gerne, aber es sind viele besser.“ Als zweiter Vorsitzender des Wiesbadener Schachvereins 1885 kennt er jene Schachprofis, die ihm überlegen sind. Die erste Mannschaft der 85er, die ihren Sitz im Jeanne-Schütz-Haus am Biebricher Schlosspark hat, spielte sogar schon in der Ersten Liga.
Dyck ist als engagiertes Vorstandsmitglied stets um Zuwachs bemüht. Am vielversprechendsten sind dabei junge Schachbegeisterte, die besonders lernwillig sind. Zu diesem Zwecke tourt Dyck in Eigenregie durch Grundschulen. In Wallau sowie in den Wiesbadener Vororten Naurod, Nordenstadt und Biebrich unterrichtet er Schüler im Schach - meist nachmittags.
Lernen fürs Leben
Zwölf Lerneffekte, die über das Spiel hinausgehen und im Leben eine große Rolle spielen, hält Dyck dabei für bedeutsam. Neben der Erhöhung der Disziplin und derWeiterentwicklung der Geduld sei das selbstkritische Überdenken eigener Fehler von herausragender Wichtigkeit. „Während des Spiels dokumentiert man jeden seiner Züge. Somit bleiben die Fehler präsent. Das lässt sich zweifelsohne auch auf das Leben übertragen“, betont Dyck, der kürzlich Urgroßvater wurde. Doch wie bei seinen Kindern und Enkeln wird er auch seinen Urenkel nicht bedrängen, sich für das Schachspiel zu begeistern: „Das muss jeder selbst entscheiden. Jeder soll aber wissen, was es für ein besonderes Spiel es ist.“ Aus diesem Grund ist Dyck zum Schachschriftsteller geworden.