Ende gut, alles gut
Frank MayerAm Wochenende hatten wir unsere Freunde aus Eppstein in Wiesbaden zu Gast. Es war wohl für beide Mannschaften so etwas wie ein Experimentierfeld, da man fast ohne Titelträger auskam. Bei uns saßen nur Igor, Andrej und Uli am Brett, bei den Eppsteinern gar kein Titelträger. Auch unser junger Spitzenspieler Christian konnte diesmal nicht spielen, da er an dem bekannten Tata Steel Chess Tournament teilnahm.
Hier konnte er seine Gruppe souverän gewinnen und dabei eine ELO Performance von 2470 erzielen! Dies würde eigentlich für die dritte IM-Norm reichen, da aber keine IMs und GMs mitspielten, wird dieses Turnier nicht berücksichtigt. Zumindest bringt es ihn einen großen Schritt weiter, um die 2.400 ELO Schallmauer zu durchbrechen.
Nun zum Spielverlauf: Samuel hatte leider in der frühen Eröffnungsphase einen Zug seines Gegners übersehen, der unweigerlich zu seinem Verlust führen musste. Manchmal gibt es leider keine zweite Chance. Beim Anblick des Partieaufbaus in der von Daniels geliebten Holländischen Verteidigung hatte ich ein mulmiges Gefühl. Ich konnte das zwar nicht so richtig erklären, aber als Daniel kurz darauf in einem Königsangriff unterging, wurde mein Bauchgefühl leider bestätigt. Somit stand es früh 0:2! Ich beruhigte mich aber wieder, da Igor und Andrej bald darauf zum 2:2 ausgleichen konnten. An den hinteren Brettern hatten wir mit den Musiienko-Zwillingen und Dan eine neue Besetzung vorgenommen. Tymur und Platon konnten souverän gegen ihre allerdings deutlich schwächeren Gegner gewinnen. Dan kämpfte gestern gegen die sogenannte Nilpferd-Eröffnung. Dabei überschreiten die Bauern anfangs nicht die sechste Reihe und die Figuren werden dahinter platziert. Ein etwas eigenwilliger Aufbau, aber gar nicht so leicht zu besiegen. Dan meinte allerdings hinterher, dass er wohl gezwungen war zu gewinnen, sonst hätten ihn seine Mannschaftskollegen ausgelacht. Hätten sie natürlich nicht, aber gut. dass er als Sieger den entscheidenden Punkt zum Mannschaftserfolg beisteuerte. Bis in die frühen Abendstunden hinein versuchte Uli ein Turmendspiel mit ungleichen Läufern zu gewinnen. Dies gelang ihm trotz zäher Gegenwehr dank seiner meisterlichen Endspieltechnik auch.
Vor allem möchte ich an dieser Stelle unseren Eppsteiner Gästen unseren Dank aussprechen. Sie haben nicht nur ihre und unsere Namensschilder mitgebracht, sondern auch mir geholfen, Bretter und Figuren zu verstauen.